Sprachheilpädagogischer Unterricht

Sprachförderung findet sowohl im Klassenverband als auch nach Möglichkeit im Kleingruppen- oder Einzelunterricht statt.
Bei der Unterrichtsplanung werden die Unterrichtsinhalte darauf hin untersucht, ob sie z.B. grammatische Strukturen oder die Verwendung von Begriffen erfordern, die den Förderbedürfnissen eines oder mehrerer Kinder einer Lerngruppe entsprechen.
Eine große Herausforderung und zugleich Chance bietet hierbei das Lesen- und Schreibenlernen:
 

Die Kinder lernen im Erstlesen/Erstschreiben den Lauten Buchstaben zuzuordnen. Mehrere Kinder unterscheiden beim Sprechen nicht zwischen /k/ und /t/. In kleinen Gruppen werden zunächst spielerische Übungen zur auditiven Unterscheidung von Wörtern wie "Kanne" - "Tanne" oder "Katze" - "Tatze" angeboten. Später übernehmen die Kinder selbst die Rolle des Sprechers/der Sprecherin und müssen durch korrekte Artikulation Missverständnisse verhindern. Hierbei kann es notwendig werden, einzelnen Kindern durch mundmotorische Übungen das Bewegungsmuster für den Laut /k/ sehr individuell nahe zu bringen.

Aber auch andere Unterrichtsfächer bieten unzählige Gelegenheiten für eine spezifische Sprachförderung:

Die Kinder lernen im Mathematikunterricht Größer- /Kleiner- Beziehungen kennen, die später mit den Zeichen < und > ausgedrückt werden. Zunächst vergleichen die Kinder ihre Körpergröße untereinander. Dabei bietet die Lehrerin die korrekte grammatische Struktur " ... ist größer als ..." oder " ... ist kleiner als ..." als sprachliches Modell an. Die Kinder werden dazu angehalten, diese Strukturen beim Vergleichen anzuwenden. Später bauen die Kinder Türme aus Bauklötzen etc. und vergleichen die Größe, immer unter Anwendung der grammatischen Zielstruktur.